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Arne Dessaul "Trittbrettmörder" 4/5

 

Gmeiner Verlag 2016 / Paperback

 

408 Seiten

 

Der erste Fall des Kriminalhauptkommissars Helmut Jordan.

 

Dieser Kriminalroman spielt rund um das beschauliche Wolfenbüttel im Norden Deutschlands. Jordan übernimmt den Fall eines Bauers, der mit dem eigenen Traktor, über eine alte Mine fährt und dabei tödlich verunglückt.

Im ersten Moment scheint dies ein unglücklicher Zufall zu sein, da rund um das ehemalige Zonenrandgebiet, noch einige vergessene Minen versteckt sind, so heißt es.

Als es kurz darauf eine weitere Leiche gibt, wieder ein Jahrgang ´89 des Abiturs am Wolfenbütteler Gymnasium, keimt der Verdacht auf, beide Leichen haben eventuell was miteinander zu tun.

 

Für Helmut, der ebenfalls in Wolfenbüttel aufgewachsen ist, ist es schwer, die Sachlage mit Einzelnen durchzugehen, da er als Hauptkommissar, für Recht und Ordnung sorgend, nicht bei jedem beliebt ist. Er, David und Kollegin Lisa nehmen sich der Fälle an und ermitteln.

 

Der Autor fährt den Spannungsbogen die ersten 200 Seiten sehr langsam nach oben. Man erfährt viel Hintergründiges und einiges über den ´89 Jahrgang und die dazugehörigen Personen. Wer verkehrt mit wem, wer liebt oder hasst sich. Wer arrangiert die Jahrgangstreffen, hilft dem ein oder anderen in Sachen Rechtsprechung, Computersoftware oder kümmert sich um die vermieteten Betriebe der Freunde.

 

Ab ca der Hälfte des Buches sterben die Protagonisten weg wie die Fliegen. Auf einen Schlag hat man 5 - 6 Tote zu verzeichnen und man spürt wie sich die Handlung und der Plot immer mehr zuspitzen. Dem Leser ist es auch erlaubt, immer wieder kurzzeitig die Rolle des Mörders zu beobachten. Seine Gedanken und seine Vorbereitungen auf das nächste Verbrechen. Aber immer verschleiert, dennoch mit so viel Information, das sich etwas erahnen lässt.

 

Die detailreichen Beschreibungen rund um das frühere Wolfenbüttel/ Bochum gefällt mir persönlich sehr. Man lernt etwas und hat die Möglichkeit mehr und mehr in die Geschichte einzutauchen. Zwangsläufig ist es für die Geschichte nicht notwendig, zeigt das aber unumstrittene Talent des Geschichtenschreibers. Langatmig? Finde ich ich nicht. Der Plot ist klasse ausgeführt in dieser Geschichte. Helmut Jordan ist ein leidenschaftlicher Protagonist, den man ins Herz schließen muss.

Sehr sympathisch und menschlich.

 

Arne Dessauls Buch hat ein starkes Ende, mit dem man so nicht rechnen kann.

 

Ich freue mich auf seinen zweiten Roman und sage nur: Kauft den Trittbrettmörder.

 

Sehr empfehlenswerter Kriminalroman mit viel liebe zum Detail....

 

Danke für das Lesen meiner Empfehlung

 

Eure Verena

 

 

 

 

 

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