· 

Martin Krist - Böses Kind (Alanna) 4,5/5

R&K November 2017

 

316 Seiten

 

Henry Frei und Louisa Albers ermitteln gemeinsam. Er ein Pendant, Ordnung und Geradlinigkeit ein Muss. Im Buch heißt es auch " Die personifizierte Korrektheit".

Sie, die völlig übermüdete und frischgebackene Mutti, die sich nur dadurch fit hält, auf Möhren herum zu kauen.

Beide unfassbar sympathisch. Gerade weil sie so ihre Macken haben.  Frei ist glücklich verheiratet. 2 Kinder. Hier im Roman einer der Hauptcharakter.

 

Der Gegenpart zu Frei ist Susanne Pirnatt, kurz Suse. Sie, verlassen vom Ehemann, wohnend in einer Gosse in Berlin mit 3 Kindern, ist heillos überfordert mit allem und ständig unter Strom. Miese Kindheit, schlechtes Verhältnis zu Eltern oder Freunde, lassen Pirnatt von Anfang an, in einem diffusen Licht stehen.

 

Das Buch beginnt mit einem laufenden Fall der zügig abgeschlossen zu sein scheint. "Das Ende ist häufig banal" So heißt es danach. Frei und Albers aber haben keine Pause. Man findet einen böse zugerichteten Hund auf einer ewigen Baustelle, der Bibliothek der Stadt Berlin. Anfangs wird dies nicht sonderlich ernst genommen, bis man eine Leiche dort entdeckt. Eingemauert, verstümmelt und gefoltert. Sowohl Hund wie auch der junge Mann wurden "gekreuzigt".

 

Nun wird der Fall von sämtlichen Behörden verfolgt und bearbeitet. Als zu allem Überfluss noch eine Vermisstenanzeige eines Teenagers, ganz in der Nähe des Tatorts eingeht, diese auch noch in Kontakt mit dem Ermordeten zu stehen scheint UND vermutlich die Besitzer des Hundes sind, vermuten die Ermittler schlimmstes.

 

Es bleibt nicht bei einer Leiche und die Kommissare haben viele Rätsel zu lösen. Wer ist nur der Mörder? Ist der erste Fall der beiden doch noch nicht abgeschlossen? Was für eine Rolle spielt Susanne Pirnatt und ihr Ex-Mann in diesem Fall? Oder haben die Ermittler eventuell ihre Puzzleteile völlig falsch zusammen gesetzt und etwas wichtiges übersehen?

 

Der Autor hat mich mit seinem Buch gepackt und gefesselt. Der Perspektivenwechsel zwischen den Kommissaren, Suse und einem unbekannten Mädchen in einem Verlies, halten die Spannung von Anfang an aufrecht.  Zu keiner Zeit ist man gelangweilt oder verliert den Faden. Der Überblick in der Geschichte ist für den Leser immer nachvollziehbar.

Die Protagonisten sind super authentisch. Die Story gut durchdacht. Kurze Kapitel sorgen dafür das man das Buch immer mal kurz in die Hand nehmen kann. Nicht zu blutrünstig, was ich so völlig in Ordnung finde.

 

Der einzige Abzug besteht darin, das man mit zu vielen Fragen zurück gelassen wird. Das mag ich eigentlich überhaupt nicht, aber bei diesem tollen Schreibstil und den tollen Charakteren, werde ich mir gerne das nächste Buch dieses Jahr wieder bestellen.

 

Absolute Leseempfehlung!!! Kauft Leute kauft! :)

 

Danke für das Lesen meiner Empfehlung

 

Eure Verena

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0